Mehr Liebe für Dich heißt weniger Liebe für mich

17. Februar 2021

Es ist wie es ist…

…Du kannst einem Mann noch so tief in die Augen schauen,  ihm noch so oft sagen, wie sehr Du ihn liebst und alles für ihn tun – es wird ihn nicht näher zu Dir führen. Wenn er nicht zu 100% zu Dir steht, solltest Du gehen…

….und so anfangen, Dich selbst zu lieben.

Diese Zeilen gelten sicher auch für den umgekehrten Fall, aber ich spreche hier aus meiner Sicht und Erfahrung als Frau. Und daher weiß ich auch, dass der Schritt des Loslassens nicht immer einfach ist.

Es gab einen Mann in meinem Leben, da war es besonders schlimm. Ihn habe ich geliebt – also zumindest so, wie ich zu dieser Zeit lieben konnte.

Am Anfang war alles schön

Alles fing ganz wundervoll an. Nach dem ersten Date meldete er sich sofort, was mir zeigte, dass er Interesse hat. Es gab weitere Dates und irgendwann waren wir “zusammen”. Wir wohnten nicht in der selben Stadt, unternahmen aber gemeinsam etwas an den Wochenenden und telefonierten grundsätzlich jeden Tag. Da war ich schon im 7. Himmel.

Er hingegen haftete noch am Boden. Seine Frau hatte ihn mit den beiden kleinen Kindern ein paar Monaten zuvor verlassen, und er versuchte nun allein klarzukommen. So viel Kummer steckte in diesem Mann. Ich zeigte Verständnis, wollte aber auch nicht zu kurz kommen. Und so kam es immer wieder zu Meinungsverschiedenheiten. Aus heutiger Sicht weiß ich – wir hatten zu dieser Zeit nicht das gleiche Bedürfnis.

Er suchte Ablenkung, ich Bestätigung

Das zeigte sich nach einer Weile extrem stark. Während ich immer mehr mein Leben nach ihm ausrichtete, wollte er mich nur noch zu bestimmten Zeiten sehen. Eine Unverbindlichkeit zog in die Beziehung ein, die mich unendlich leiden ließ. Und je mehr ich litt, desto abweisender und unverbindlicher wurde er. Und desto klammernder wiederum wurde ich.

Ich konnte mir damals nicht eingestehen, dass es mein eigenes Drama war, dass ich auslebte. Da war endlich jemand, der mir die Bestätigung gab, dass ich liebenswert und wertvoll bin. Ich wurde gesehen und mein Dasein hatte einen Sinn. Wenn er mich wegschubste, allein ließ, ignorierte war das alles nur, weil ich noch nicht mein Bestes gezeigt hatte. So dachte ich jedenfalls. Ich dachte auch ‘Wenn ich ihm also noch ein bisschen mehr beweise, wie sehr ich ihn liebe, wie wertvoll ich bin und wie sehr ich für ihn da bin, wird er mich auch endlich lieben. Es kann gar nicht anders sein.’

Dass er die Augen gar nicht auf mein Herz und meine Liebe gerichtet hatte, wollte ich nicht sehen.

Und so kam, was kommen sollte

Mein Verstand war sich ganz sicher, dass es besser wäre zu gehen. Mein Herz war sich da nicht so sicher. Oder war es vielleicht doch umgekehrt?

Ihn loszulassen hätte sich wie eine Selbstbestätigung angefühlt. Ich hätte mir in dem Moment selbst eingestanden, nicht gut genug für ihn zu sein. Nein, das konnte ich nicht, denn es lag ja nicht an mir, dass diese Beziehung nicht funktionierte. Ich habe ja immer mein Bestmöglichstes gegeben und all meine Liebe investiert.

Und so war er es, der mich verlassen hat. Klar, es war immer noch eine Bestätigung, dass ich versagt hatte und ich nicht gut genug war. Aber ich konnte mir sagen ‘Er hat einfach nicht erkannt, wie gut ich ihm getan hätte. Er war derjenige, der nicht erkannt hat, wie sehr meine Liebe ihn hätte retten können.’

Letztlich war es meine eigene Rettung

Lange hat diese Illusion allerdings nicht gehalten. Ich lag nackt und verletzt auf dem Boden der Tatsachen und wurde mit all meinen Ängsten und all meinen Glaubenssätzen konfrontiert. Ich bekam Panikattacken und war innerlich wie äußerlich ein Häufchen Elend. Konnte es denn tatsächlich sein, dass dieses Drama mit mir zu tun hatte? Vielleicht nicht nur, aber hier gab es nur noch mich. Also schaute ich auch nur auf meine Gefühle. Wo kam all dieser Schmerz her? Wer war hier so sehr verletzt worden?

Dann dämmerte es mir. Es ist etwas altes. Etwas aus meiner Kindheit. Ich fing an, Bücher zu lesen. Und je mehr ich las, desto mehr schrie mein inneres Kind. Es hatte Todesangst. Angst, alleingelassen zu werden und zu sterben. Denn es hatte schon einige Male in Situationen gesteckt, die für ein Kleinkind bedrohlich sind. Oft genug wurde es mir von meiner Mutter lustig verpackt erzählt.

Die Vergangenheit

Ich kann mich natürlich an keinen dieser Momente bewusst erinnern, aber das Gefühl der Angst, der Ohnmacht und des Schmerzes war dafür umso omnipräsenter. Es glich einem Kampf ums Überleben, der immer noch tief in mir ausgefochten wurde. Und so wurden aus diesen kleinen Momenten tiefe Konditionierungen.

‘Ich muss kämpfen für die Liebe.’

‘Wenn ich nicht mein Bestes gebe, bekomme ich keine Liebe.’

‘Ich bin nur liebenswert, wenn ich auch gut genug bin.’

Diese tiefen Konditionierungen aufzulösen war ein langer Prozess. Begleitet von wundervollen Menschen, Meditationen, Yoga, Mantras, Spiritualität, Büchern und tiefen Atemzügen bin ich durch eine Heilung gegangen, die mich immer weiter zu mir und damit immer weiter in die Liebe zu mir geführt hat. Und doch tauchen sie manchmal auch heute noch unverhofft auf. Die Trigger, die mich aufhorchen lassen. Hier ein Wort, dort ein Blick, da eine Bewegung. Aber ich bin achtsam genug, um die alten Wunden nicht wieder aufreissen zu lassen.

Wenn ich heute an den Mann denke, überkommt mich tiefe Dankbarkeit. Ohne ihn wäre ich nicht da, wo ich heute bin. Ohne ihn könnte ich mich nicht so lieben, wie ich es heute tue. Da ist keine Scham, dass ich mich damals so aufgeführt habe – ich wusste es nicht anders und habe mir selbst längst verziehen. Stattdessen ist ein tiefes Mitgefühl für ihn und seine damalige Situation in mir entstanden.

Du bist mehr als Deine Emotionen

Und so ist es doch immer – viele Situationen zeigen erst später, wofür sie gut sind. Wie heißt es doch so schön “Das Leben wird vorwärts gelebt und rückwärts verstanden.”

Damals hatte ich viele negative Emotionen wie Angst, Wut, Frust oder Einsamkeit in mir. Und alle diese Emotionen wollten angeschaut und beachtet werden. Denn ihre Ursachen lagen tief in meiner Vergangenheit. Sie waren verankert in meinem Körper, in meinen Chakren, in meinem Ich.

Es ist ein Prozess, der nicht von heute auf morgen stattfindet. Aber jeden Tag habe ich mich ein bisschen mehr entdeckt. Und heute weiß ich – ich bin mehr als meine Emotionen.

Und jetzt sprich mir nach

I am love.
I am beautiful.
I am enough.

Wenn Du in einer ungesunden Beziehung feststeckst, in der das Wort Liebe nur eine einseitige Bedeutung hat – sprich mich an. Mit dem Emotion Code® lassen sich negative Emotionen lösen, Chakren reinigen, Konditionierungen transformieren, Herzmauern auflösen. Ich unterstütze Dich gern, in Deine magnetische Superpower zu kommen.

Soul2Soul

Deine Michaela

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