Vertraue dem Prozess

14. Juni 2020

Als ich diese drei Worte das erste mal hörte, saß ich in meiner Ausbildung zum Burnout Coach. Es waren Worte aus einer beiläufigen Anekdote der Trainerin, die alle zum Lachen brachte. Mich inklusive. Aber anders als bei einem Witz haben sich diese Worte in meinen Kopf eingebrannt. Vertraue dem Prozess – so hatte ich Persönlichkeitsentwicklung bzw. Transformation -wie ich es nenne- noch nicht gesehen.

Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass nichts „über Nacht“ wächst und gedeiht. Es braucht Zeit, Geduld und meist auch eine Portion Liebe. Wie bei einer Blume. Manchmal kann man ihr buchstäblich beim Wachsen zusehen, aber meist bleibt die Entwicklung für unser Auge verborgen, lässt sich nur im Zeitraffer erkennen. Es ist ein Prozess und der dauert eben so lange, bis die Blume mit Hilfe des Sonnenlichts, Wasser und ab und an ein bisschen Dünger (der Liebe) geöffnet ist. Und damit endet er ja noch nicht einmal. Auch das Verblühen und Welken ist ein Prozess.

Oder nehmen wir den Schmetterling – aus einer Raupe, die eher einen schlechten Ruf hat, entwickelt sich in einer Puppe ein wunderschöner Tagfalter. Wieder findet eine Entwicklung im Verborgenen statt, nicht direkt sichtbar, aber mit ganz großer Sicherheit. Da kann man einfach drauf vertrauen – die Natur macht aus einer gefräßigen Raupe einen filigranen Flatterer. Diesen Prozess sind millionen Raupen durchlaufen und es gibt keinen Unterschied ob es gestern, heute oder morgen passiert. Es wird immer gleich ablaufen – im stillen, verborgen, in einem Kokon, im Inneren von etwas vollzieht sich ein Prozess, eine Transformation.

So ist es auch, wenn wir eine Entwicklung durchlaufen. Sie geschieht nicht über Nacht. Transformation ist ein Prozess, der Zeit, Geduld und Liebe braucht. Zeit für sich, Geduld mit sich und Liebe zu sich. Und darauf kann man vertrauen.

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